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Digitalisierung als Chance für gelingendes Altern

Kempten/Oberallgäu 21. November 2022, Menschen wollen so lange wie möglich in ihrem eigenen Zuhause bleiben und dort gut versorgt werden. Das erfordert ein gut ausgebautes Netzwerk für die häusliche Pflege. Zusammen mit dem regionalen Landtagsabgeordneten, Thomas Gehring, wollte sich Andreas Krahl, pflegepolitischer Sprecher der Grünen Landtagsfraktion bei seinem Besuch im Bayerischen Forschungszentrum Pflege Digital der Hochschule Kempten über die Chancen und Risiken der Digitalisierung in der häuslichen Pflege informieren. „Pflege wird auch in Zukunft eine Aufgabe von Menschen für Menschen bleiben, dennoch kann die Digitalisierung sehr gut unterstützend wirken und sowohl den Senioren selbst als auch den Pflegenden eine reale Hilfe sein“, betont Andreas Krahl. Das Kemptener Forschungszentrum Pflege Digital (BZPD) forscht im Bereich Alter, Digitalisierung und Pflege. Dessen wissenschaftlicher Leiter, Professor Dr. Johannes Zacher, ist überzeugt, dass „wir die Menschen stärken und mitnehmen müssen bei der Digitalisierung. Die Chancen der Digitalisierung in der Pflege liegen zur Zeit nicht vorrangig in der Entwicklung von Robotik und digitalen Objekten, sondern darin die Pflegeangebote, haupt- und ehrenamtlich arbeitendes Pflegepersonal sowie Pflegestrukturen zu koordinieren, Informationswege abzukürzen und die Vernetzung im Sozialraum der Menschen zu organisieren.“ Er betont, dass die Verbesserung von Informationsstrukturen, Begleitung und Steuerung des Unterstützungsangebotes der häuslichen Pflegearbeit eine zentrale Aufgabe für die Forschungsarbeit am BZPD sei. Die Ergebnisse sollen auch den politischen Entscheidungsträgern helfen, die Rahmenbedingungen für die häusliche Pflege weiterzuentwickeln. Das Forschungszentrum der Hochschule Kempten widmet sich dem aus den unterschiedlichen Perspektiven der beteiligten Engagierten und Akteure.
Zuerst sollen die individuelle Bedarfslagen und Lebenssituationen der Pflege-Haushalte sichtbar gemacht und typische Pflegesituationen erfasst werden. Gleichzeitig wird untersucht, inwiefern analoge häusliche Bedarfe und die Unterstützungssettings mit digitalen Medien und technischen Assistenzsystemen zusammengebracht werden können. Dr. Johanna Schütz, die Ansprechpartnerin für dieses Fokusfeld der Forschung, machte deutlich, dass die digitale Anwendung in der Pflege noch sehr bescheiden sei. „Wir müssen genauer hinschauen, wie die Technik zur Lebenswelt der Menschen passt und wie die vorhandenen Möglichkeiten deutlich besser genutzt werden können.“ Der kontinuierliche Zugang zu den Daten des medizinischen Dienstes wäre dazu sehr hilfreich, um passgenaue, individualisierte Antworten zu erarbeiten. In diesem Zusammenhang werden auch Pflege-APPs erprobt, die eine Unterstützung im realen Pflegealltag bringen sollen. „Wir haben das Glück, dass wir direkt mit den Menschen arbeiten können und in tatsächlichen Pflege-Haushalten testen und wissenschaftlich begleiten können.“ Dass der Boden für solche Studien am Standort Kempten besonders gut vorbereitet sei, erläutert die dritte Bürgermeisterin der Stadt Kempten, Erna-Kathrein Groll. „Im Rahmen des Seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes werden verschiedene Programme zur Digitalschulung von Senior*innen angeboten und damit Wissenslücken und Anwendungsprobleme minimiert und die Breitschaft zur digitalen Anwendung gestärkt.“ Auch Thomas Gehring, Sprecher für lebenslanges Lernen in der Grünen Landtagsfraktion ist überzeugt, dass „wir den digitalen Wandel im höheren Lebensalter nur gestalten können, wenn wir auch unser Bildungsangebot für die Bedarfe der älteren Generation anpassen und bedarfsgerecht anbieten.“


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