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Klimakrise trifft das Allgäu härter als den Rest von Deutschland

Oberallgäu, 08. November 2022, Wir müssen die Klimaerhitzung stoppen und uns gleichzeitig auf den bereits stattfinden Klimawandel einstellen. Dabei stellt sich immer die Frage, wie können wir uns schützen? Eine Antwort gaben Experten bei einem Fachgespräch des grünen Landtagsabgeordneten Thomas Gehring in Immenstadt. Bürgermeister Nico Sentner erläuterte am Beispiel der Starkregenereignisse dieses Jahres in Immenstadt, dass der Klimawandel im Oberallgäu schon angekommen ist und welche Aufgaben sich für die Kommunen stellen.
Klimawissenschaftler Prof. Kunstmann erklärte: „Wir wissen, je höher eine Region liegt, desto höher ist der Temperaturanstieg. Und je weiter in die Zukunft geblickt wird, desto höher die Temperaturen.“ Die Temperaturerhöhung steige etwa in Oberstdorf z.B. um das Zweifache der globalen Erwärmung. Immenstadt müsse mit weit häufigeren stündlichen Starkregenereignissen rechnen. Investitionen in Klimaschutz seien wohl begründet. Bürgermeister Nico Sentner nahm das Problem ernst. „Die Stadt tut alles, um die Bürger so gut wie möglich zu schützen,“ versicherte er und verwies auf die gute Arbeit des Bauamtes, den Bau eines Regenrückhaltebeckens zum Schutz der Anwohner sowie auf engere Vorgaben bei der Bauleitplanung. „Ein Gewerbegebiet Seifen 2 würde man heute so nicht mehr planen,“ zeigte er sich überzeugt. Der Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Karl Schindele machte deutlich, dass der Hochwasserschutz im Allgäu gut ausgebaut sei, aber nicht vor flächigem, lokalem Starkregen schütze. Hier müsse die Bauleitplanung und die Planung einzelner Häuser angepasst werden, so „dass das Wasser nicht in die Häuser fließt.“
In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass das Allgäu mit zwei Problemen konfrontiert sei, einmal mit zu viel und einmal mit zu wenig Wasser. „Wir müssen unbedingt die Emissionen reduzieren und klimaneutral werden,“ resümierte Landtagsabgeordneter Thomas Gehring und forderte, auf jedes öffentliche Gebäude PV Anlagen zu installieren.
Zur Person: Prof. Kunstmann ist Lehrstuhlinhaber für "Regionales Klima und Hydrologie" und Gründungsdirektor des Zentrums für Klimaresilienz an der Universität Augsburg sowie stellvertretender Leiter des Instituts für Meteorologie und Klimaforschung (Campus Alpin des KIT) in Garmisch-Partenkirchen.


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